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Erfolgreiche Anwendung von Wärtsilä Navi-Port unterstreicht die Vorteile der Just-in-Time-Schifffahrt

Wärtsilä Corporation, Fachpressemitteilung 19 Februar 2020 at 16:00 UTC+2
  • The Wärtsilä Navi-Port system enables Just-in-Time operations
  • Gemeinsames Projekt von Wärtsilä, Carnival Maritime und HVCC Hamburg Vessel Coordination Center unterstreicht die Vorteile des Echtzeit-Datenaustauschs zwischen Schiff und Hafen
  • Neues Wärtsilä-System ist das erste kommerziell erhältliche Ship-to-Port-Produkt, das eine dynamisch optimierte Ankunft im Hafen und das Anlegen an Terminals ermöglicht
  • Die eingesetzte Lösung erhielt die grundsätzliche Genehmigung und Bestätigung von Bureau Veritas, die Cybersicherheitsanforderungen der Klassifikationsgesellschaft zu erfüllen 
  • Just-In-Time-Ankünfte (JIT) sparen Kraftstoffkosten, reduzieren Emissionen und unterstützen den Hafenbetrieb

Das Technologieunternehmen Wärtsilä gab heute zusammen mit den Projektpartnern Carnival Maritime und dem HVCC Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC) bekannt, dass sie eine neue Lösung für die Just-in-Time-Schifffahrt erfolgreich implementiert und getestet haben.

Gemeinsam haben die Partner Daten nahtlos zwischen Schiff und Land unter realen Bedingungen ausgetauscht und konnten so eine optimale Ankunft im Hafen ermöglichen. Darüber hinaus hat die eingesetzte Lösung, Wärtsilä Navi-Port, die grundsätzliche Genehmigung und Bestätigung von Bureau Veritas Marine and Offshore erhalten, die Cybersicherheitsanforderungen der Klassifikationsgesellschaft zu erfüllen.

Die vorzeitige Ankunft von Schiffen im Hafen ist ein kostspieliges Problem.
Schiffe fahren häufig schneller als nötig, um wertvolle Liegeplätze nicht zu verpassen, und müssen letztlich vor der Lotsenstation vor Anker warten. Diese Warteschlangen sind das Ergebnis eines fehlenden Datenaustauschs zwischen den Schiffen und ihren Zielhäfen. Die derzeitige Vorgehensweise ist häufig ineffizient, was sich wiederum negativ auf die Geschäftstätigkeit auswirken kann. Die finanziellen Auswirkungen sind beträchtlich. Zugleich trägt die unnötige Verbrennung von Kraftstoff bei höheren Geschwindigkeiten auch dazu bei, dass schädliche Emissionen in die Atmosphäre abgegeben werden. Ziel dieses Projekts war es, das Timing in den Vordergrund zu rücken und so zu hohe Geschwindigkeiten zu vermeiden.

Die Lösung: Wärtsilä Navi-Port.
Wärtsilä Navi-Port ist eine Middleware, die an das Fleet-Operations-Solution-(FOS-) System von Wärtsilä angeschlossen wird. FOS ist im Wesentlichen eine Online-Infrastruktur, die ein vollumfassendes Ship-to-Shore-Reporting und Flottenleistungsmanagement ermöglicht. Es kombiniert einzelne Prozesse, die andernfalls isoliert voneinander sind, um Reiseplanung, Wetterinformationen und Kraftstoffverbrauch zu optimieren. Dabei werden die Einhaltung der Charterbestimmungen, das Geschwindigkeitsmanagement sowie der Zustand von Rumpf, Propeller und Motor berücksichtigt.

Der Wärtsilä Navi-Port erleichtert jetzt auch den Austausch genauer Ankunftszeiten zwischen Häfen und Schiffen, sodass Schiffe die Geschwindigkeit automatisch für eine Just-in-Time-Ankunft anpassen können. Der ständige dynamische Datenaustausch in Echtzeit verbessert die Koordination und ermöglicht automatische Kurs- und Geschwindigkeitsänderungen, falls sich die Bedingungen im Hafen während einer Reise ändern sollten. Zudem ermöglicht das Wärtsilä-System den Häfen eine bessere und effizientere Planung des Hafen- und Terminalbetriebs.

Durch die automatisierte Kommunikation wird der Verwaltungsaufwand erheblich reduziert.
Wärtsilä Navi-Port ist die erste kommerziell verfügbare Ship-to-Port-Kommunikationsplattform auf Basis des Standards für Port Call Messages, wie er im Validierungsprojekt Sea Traffic Management (STM) definiert ist. Wärtsilä war einer der Hauptverantwortlichen für die STM-Entwicklungen und -Versuche, an denen mehr als 300 Schiffe teilgenommen haben, von denen 130 mit einem Wärtsilä-Navigationssystem ausgerüstet waren.

Heutzutage erfolgt fast die gesamte Aktivitätskoordination von der Hafenseite aus über einen Agenten, sodass viel Punkt-zu-Punkt-Interaktion stattfindet. Durch die Verbindung des Hafensystems mit dem Schiffsnavigationssystem kann die Kommunikation automatisiert und das Management für alle an der sicheren und rechtzeitigen Ankunft eines Schiffes im Hafen beteiligten Akteure vereinfacht werden.

Wie funktioniert es?
Sollten die Bedingungen im Hafen die geplante Ankunftszeit des Schiffes nicht gestatten, schlägt der Liegeplatzplaner eine neue ideale Ankunftszeit (Requested Time of Arrival, RTA) vor. Die RTA wird mit Wärtsilä-FOS-System ausgetauscht und dann zusammen mit einer optimierten, automatisch berechneten Schiffsgeschwindigkeit direkt an das Navigationssystem des Schiffes gesendet. Sobald die RTA vom Kapitän bestätigt wird, wird die Schiffsgeschwindigkeit automatisch angepasst, um so auf die neue Ankunftszeit zu reagieren.

Je nach Entscheidungsprozess können die Informationen auch an das Fleet Operation Center der Reederei weitergegeben werden, sodass die Mitarbeiter an Land in die Genehmigungskette einbezogen werden. Die geänderte voraussichtliche Ankunftszeit (Estimated Time of Arrival, ETA) wird kontinuierlich an den Hafen übermittelt. Das Schiff kommt dann mit weniger Kraftstoffverbrauch und weniger ausgestoßenen Abgasemissionen zum festgelegten Zeitpunkt am Liegeplatz an.

„Das HVCC ist für die operative Koordination des Schiffsverkehrs in und aus dem Hamburger Hafen verantwortlich und arbeitet eng mit den zuständigen Behörden zusammen. Terminals, Reedereien und Hafendienstleister nutzen unsere operativen Dienste für die Ankunft von Groß-, Feeder- und Binnenschiffen im Hafen, die Rotationsplanung im Hafen und die Ablegekoordination nach der Abfertigung. Bereits in den vergangenen Jahren war das HVCC einer der Vorreiter im Bereich der Terminal-Carrier-Kommunikation und gab 2019 mehr als 3.800 Passagepläne an unsere Kunden aus. Der Wärtsilä Navi-Port ermöglicht eine nahtlose Datenkommunikation zwischen den Häfen und Schiffen. Auf diese Weise werden die Ansätze in der Schifffahrt noch effizienter, was zu einer Reduzierung der Emissionen führt“, sagt Gerald Hirt, Geschäftsführer von HVCC.

„Wir haben uns verpflichtet, die Kreuzfahrt nachhaltiger zu gestalten. Daher begrüßen wir die Entwicklung neuer und effizienterer Technologien wie den Wärtsilä Navi-Port. Wir haben die Lösung auf zwei unserer Schiffe getestet – der „AidaSol“ und der „AidaPerla“. Die an Bord befindlichen Wärtsilä NACOS Platinum-Navigationssysteme waren direkt mit dem HVCC verbunden, was eine kontinuierliche Kommunikation und eine Just-in-Time-Ankunft in Hamburg ermöglichte. Hervorragend!“ sagt Michael Salzmann, Senior Nautical Superintendent, Carnival Maritime.

„Der ‚Smart Marine Ecosystem‘-Ansatz von Wärtsilä zielt darauf ab, negative Praktiken im Schiffsbetrieb zu vermeiden, und die Navi-Port-Lösung unterstützt diesen Ansatz. Die Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Interessengruppen der Branche ist ein wesentlicher Aspekt unseres Ansatzes. Und dieses Projekt zeigt einmal mehr, was mit einer transparenten und kooperativen Zusammenarbeit erreicht werden kann“, sagt Torsten Büssow, Director, Voyage, Wärtsilä.

„Die Konnektivität ermöglicht jetzt neue Arbeitsweisen. Als Klassifikationsgesellschaft spielt Bureau Veritas eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung, dass die Schifffahrtsindustrie neue Technologien sicher einführt. BV hat vor einigen Jahren das ‚Smart Ship Programme‘ ins Leben gerufen. Daher ist es für uns selbstverständlich, Teil dieses wichtigen JIT-Pilotprojekts zu sein“, sagt Najmeh Masoudi, Technology Leader- Smart ships, Bureau Veritas.

Bildunterschrift: Das Wärtsilä Navi-Port-System ermöglicht Just-in-Time-Betrieb.

Medienkontakt:

Frau Marit Holmlund-Sund
General Manager, Positioning, Marine Business Marketing
Wärtsilä Corporation
Tel: +358 10 709 1439
marit.holmlund-sund@wartsila.com

Alle Wärtsilä-Veröffentlichungen finden Sie unter https://www.wartsila.com/media/news-releases sowie unter http://news.cision.com/wartsila-corporation, wo Sie auch die Bilder herunterladen können.

Über Wärtsilä:

Wärtsilä ist ein global führender Anbieter von intelligenten Technologien und ganzheitlichen Lösungen über die gesamte Produktlebensdauer für die Schifffahrts- und Energiemärkte. Durch die Entwicklung nachhaltiger Innovationen, fortschrittlicher Datenanalysen und die Steigerung der Gesamteffizienz maximiert Wärtsilä die ökologische und ökonomische Leistung der Schiffe und Kraftwerke seiner Kunden. 2019 erzielte Wärtsilä mit seinen rund 19.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 5,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist weltweit an über 200 Standorten in 80 Ländern vertreten und ist an der NASDAQ in Helsinki, Finnland, gelistet.
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